Heute ist nicht nur Trans Day of Remembrance sondern auch Tag der Kinderrechte. Die Verknüpfung der beiden Themen bietet sich daher an.
„Schützt unsere Kinder“, sagen sie. Finde ich voll toll. Kinder brauchen einen besonderen Schutz, und ganz ganz viel Liebe. Und die Freiheit, sie selbst sein zu können. Sich selbst entfalten zu können.
„Schützt unsere Kinder“, sagen sie. Ich würde mir wünschen, dass Kinder bedingungslose Liebe erfahren. Dass sie Unterstützung ihrer Familie und ihres Umfeldes bekommen. Weil das wichtige Synapsen im Hirn bildet, und das Selbstvertrauen stärkt.
„Schützt unsere Kinder“, sagen sie. Der Druck in der Schule beginnt schon im Kindergarten, mit sogenannten Entwicklungsstufen; und später eben in der Schule selbst mit der Beurteilung des eigenen Wertes für das System, in dem wir zu funktionieren haben.
„Schützt unsere Kinder“, sagen sie. Hoffentlich vor dem Mobbing im Alltag, sowohl durch Gleichaltrige als auch durch Beziehungspersonen, denen sie sich nicht entziehen können.
„Schützt unsere Kinder“, vor Ideologien, die sie in eine Richtung drängen, die unerwünscht ist. Und von Büchern, die sie mit Vorurteilen füllen.
„Schützt unsere Kinder“. Sie meinen aber was gänzlich anderes damit. Sie meinen hier vorallem insbesondere Bücher, die Vielfalt aufzeigen. Die Menschen nicht in unumstößliche Kategorien einteilen, die für alle belastend sind.
Sie meinen damit ein Korsett, das an allen Ecken und Enden zwickt und zwackt. Und das nicht auf die angenehme Art und Weise. Ein Korsett in das sie alle rein zwängen und dem sich unterzuordnen ist.
Es erdrückt alle. Aber insbesondere erdrückt es queere Kinder, und noch mehr trans, inter* und nicht-binäre Kinder und Jugendliche. Es trägt zur enormen psychischen Belastungen von Kindern bei die nicht in diese Denkmuster passen, und teilweise ist diese Belastung nicht nur psychisch.
Beides führt zeitweise dazu, warum wir uns heute hier versammeln. Es wird Zeit aufzustehen und ihnen ganz entschieden entgegen zu treten und zu sagen: Schützt unsere Kinder. Schützt uns. Auch trans Erwachsene waren mal Kinder, und diese haben ein Anrecht auf eine wohlwollende Umgebung, damit sie vor allem eins werden können: Erwachsene.

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